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Aktenzeichen XY ... ungelöst (07.12.2022)

 
 

 
 

 

Aktenzeichen XY ... ungelöst (15.02.2023)

 
 

 
 

 
 




 

 

     
 


Mord im Karneval (Mord an Petra N.)

  • Dienststelle: Kripo Köln
  • Beamter im Studio: Erster Kriminalhauptkommissar Markus Weber
  • Tatzeit: 14. Februar 1988, 4:15-5:00 (Karnevalssonntag)
  • Tatort: Köln, Albertusstraße
  • Details: Die 24 Jahre alte gelernte Friseurin Petra N. arbeitet nach Verlust ihres Jobs im Februar 1988 im Fachgeschäft ihrer Mutter für Wolle und Strickutensilien; ist verheiratet und hat 18 Monate alte Tochter, lebt aber mittlerweile getrennt von Ehemann; genießt den Trubel im Karneval und feiert mit Freundinnen in einer Disco des Colon (in den 80ern existierende, unterirdisch zusammenhängende Kneipen, auch als "Bierdorf" bekannt); 3 Kölsch für 3 "Colon-Taler" aus ihrem Biene-Maja-Brustbeutel; bemühter Smalltalk mit Claus, mit dem Petra "kurzes Techtelmechtel" hatte; kommt im Laufe des langen Abends "mit mehreren Männern in Kontakt"; Bluestanzen und Knutschen mit Pirat zu "Blue Eyes"; Claus unamused daneben; Gegen 4 Uhr: Freundinnen geht langsam die Party-Puste aus; Petra will noch alleine weiter ins "Big Ben", pumpt sich Hunderter von Freundin, den sie in Biene-Maja-Brustbeutel verstaut; Catcalling vor Colon-Eingang; Petra geht für den 15-minütigen Fußweg über die Albertusstraße; schon einige Buden und Tribünen für den Karnevalsumzug am kommenden Tag aufgebaut; wird von Täter zwischen Aufbauten zu Boden gerissen; brutales Schlagen von Kopf auf den Asphalt; Anwohnerin hört verdächtige Geräusche, sieht aber nichts; Täter nimmt Handtasche mit Biene-Maja-Brustbeutel mit; Petras Leiche wird am kommenden Tag gefunden und erst identifiziert, als Angehörige sie als vermisst melden; Ermittler finden Tat zu brutal für einfachen Handtaschenraub; nehmen Exfreund ins Visier, der aber ein Alibi hat. Trotz vieler weiterer Befragungen findet sich kein Tatverdächtiger; Tat nun nach 34 Jahren von der „Besonderen Aufbauorganisation“ (BAO) Cold Cases des LKA NRW wieder neu aufgerollt
  • Zitate:Drei Kölsch, bitte!“ - „Macht drei Taler!
  • Musik: "The Final Countdown" (Europe) / "It's Raining Men" (The Weather Girls) / "Polonäse Blankenese" (Gottlieb Wendehals) / "Blue Eyes" (Elton John) / "Love Really Hurts Without You" (Billy Ocean)
  • Sprecher: Christian Baumann
  • Darstellerin: Xenia Benevolenskaya (Opfer)
  • Besonderheiten:
  • Belohnung: 5.000 €
  • Status: geklärt

Artikel zu diesen Mordfall aus Köln im Jahr 1988: Junge Frau an Karneval 1988 erwürgt – Mordfall aus Köln Thema bei „Aktenzeichen XY“ - 24Rhein.de vom 05. Dezember 2022.

Nachspiel

In diesem Fall hat es auf den Tag genau 35 Jahre nach der Tat eine Festnahme eines inzwischen 56-jährigen Kölners gegeben, welchem zur Last gelegt wird, die damals 24 Jahre alte Petra N. erwürgt zu haben. Die Kölner Polizei informierte im Rahmen einer Pressekonferenz am 14. Februar 2023 über die Umstände der Festnahme. Auf die Spur des Mannes aus Köln-Bilderstöckchen kamen die Ermittler nach einem Zeugenhinweis während der XY-Sendung. Gemäß der Zeugenaussage war der Hinweisgeber zusammen mit einem damaligen Freund zum gleichen Zeitpunkt feiern und warteten wie Petra N. auf ein Taxi. Als jedoch keine Wagen zur Verfügung standen, trennten sich die Wege der beiden Männer, um den Heimweg zu Fuß anzutreten. Hierbei folgte der Freund dem späteren Mordopfer Richtung Neumarkt.

Als die Tat in den folgenden Tagen publik wurde und der spätere Hinweisgeber sich als Zeuge zur Verfügung stellen wollte, überredete sein Freund, welcher zwischenzeitlich sein Äußeres verändert hatte, ihn, es zu belassen. Als er nach dreieinhalb Jahrzehnten die Rekonstruktion des Abends sah, seien dem Hinweisgeber Zweifel an dem Verhalten seines damaligen Freundes gekommen, woraufhin er die Polizei kontaktierte.
 

Am Tag darauf leitete Rudi Cerne mit dieser Erfolgsmeldung die Sendung vom 15.02.2023 ein. Am Montag, den 04. September 2023 begann vor dem Landgericht Köln der Prozess gegen den Angeklagten. Er bestreitet die Tat. Das Gericht muss nun klären, ob es sich um Mord oder Totschlag handelt, da letzteres bereits verjährt wäre.

Am 21. Februar 2024 forderte der Staatsanwalt eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes. In den nächsten Tagen wird die Verteidigung ihr Plädoyer halten. Das Urteil soll am 01. März 2024 gesprochen werden.

Am 01. März 2024 wurde der Angeklagte wegen des Mordes an Petra N. zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt. Die Richter sind davon überzeugt, das der Angeklagte die Tat begangen hat. Die Verteidigung hatte Freispruch gefordert und wird dann wohl in Revision gehen.