Funkmietwagen.org
 
 
 

 
 

Aktenzeichen XY ... ungelöst (03.08.2011)

 
 

 
 

 

Aktenzeichen XY ... ungelöst (18.03.2020)

 
 

 
 

 

hallo deutschland (09.09.2020)

 
 

 
 


 

 

     
   
  Schwer verletzt am Straßenrand
Junger Mann nach Diskobesuch im Koma


Der 29-jährige Daniel Schreiner ist mit Freunden in der Nacht zum 09. Januar 2011 in der Kölner Disko "Klapsmühle“ unterwegs. Kurz nach halb 3 Uhr morgens verlässt er die Disko, ohne sich zu verabschieden. Nur wenig später wird er schwerverletzt und bewusstlos am Autobahnkreuz Nord gefunden.

Seit neun Jahren versuchen die Kölner Ermittler aufzuklären, was damals passiert ist. Bisher leider ohne Ergebnis. Daniel Schreiner selbst kann sich zu den Ereignissen nicht äußern. Er trägt schwere Verletzungen am Gehirn davon, Zunächst lag er sogar im Koma. Er ist halbseitig gelähmt und wohnt mittlerweile in einem Pflegeheim.

Seit neun Jahren versuchen die Kölner Ermittler aufzuklären, was damals passiert ist. Bisher leider ohne Ergebnis. Daniel Schreiner selbst kann sich zu den Ereignissen nicht äußern. Er trägt schwere Verletzungen am Gehirn davon, Zunächst lag er sogar im Koma. Er ist halbseitig gelähmt und wohnt mittlerweile in einem Pflegeheim.

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Trotzdem geben Daniels Eltern nicht auf: Sie wollen die Wahrheit herauszufinden. Mit Hilfe der XY-Zuschauer hoffen sie und die Polizei einige Fragen zu dem Fall vielleicht doch noch klären zu können:

Fragen nach Zeugen:

Daniel Schreiner wurde am Autobahnkreuz Nord in Bonn gefunden. Was ist nach passiert, nachdem er die Disko in Köln verlassen hat?

Die Disko befindet sich im Kölner Stadtteil „Belgisches Viertel“, das Autobahnkreuz Köln Nord nur etwa acht Kilometer nördlich davon. Eine Zeugin will in der fraglichen Nacht ein stehendes Taxi am Pannenstreifen gesehen haben. Kann jemand diese Beobachtung bestätigen?

Wer weiß, wie Daniel Schreiner in der Nacht zum 09. Januar 2011 von der Kölner Diskothek „Klapsmühle“ zurück Richtung Bonn gefahren ist?

Belohnung:

Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, ist eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt.

Zuständig:

Polizei Köln, Telefon 0221 / 22 90
 
     
   
     
 

Schwer verletzt am Straßenrand ("Klapsmühle")

  • Dienststelle: Polizei Köln
  • Kommissarin im Studio: Vanessa Carstensen
  • Tattag: 09. Januar 2011, gegen 02:50 Uhr
  • Tatort: Autobahnkreuz Bonn-Nord
  • Details: 23-jähriger Daniel S. wartet seit mehreren Semestern auf einen Studienplatz; hat ein eigenes Apartment in Bonn, besucht aber regelmäßig seine Eltern in Bad Godesberg; nutzt die Wartezeit bis zum Medizinstudium für ein FSJ an der Uniklinik Bonn; Clique junger Leute fährt am 8. Januar 2011 um kurz nach 14 Uhr nach Venlo in den Niederlanden; Laserschießen; Daniel S. verbringt den Abend in der "Klapsmühle", einer Diskothek in der Kölner Innenstadt; bleibt noch bis ca. 02:30 Uhr im Club; nachfolgende Stunden nur schwer zu rekonstruieren; verlässt die Disko um 02:36 Uhr, ohne sich von seinen Freunden zu verabschieden; will vermutlich nach Hause - ins 35 km entfernte Bonn; für Taxifahrt zu wenig Geld; höchstens 20 € noch dabei; Überwachungskamera; kurz nach 03:00 Uhr auf dem Autobahnkreuz Bonn-Nord: Passanten finden den schwer verletzten 23-Jährigen auf der Straße liegend; 30 km von dem Kölner Club entfernt; schwer verletzt; nicht ansprechbar; schweres Schädelhirntrauma; künstliches Koma; erste Annahme: Unfall mit Fahrerflucht; Rechtsmedizinerin: keine Unfallberührung mit einem Auto; stumpfe Gewalt auf den Kopf ursächlich; keine Unfallspuren am Tatort; Aussage einer Taxifahrerin; aggressiv fahrender Taxifahrer mit männlichem Insassen; bleibt kurz vor dem späteren Fundort von Daniel S. am Standstreifen stehen; Daniel S. nach drei Wochen in einer Reha-Klinik; kann essen und sprechen; keinerlei Orientierungssinn; kein Kurzzeitgedächtnis; kein Erinnerungsvermögen; häufig psychotische Schübe; trug Cap mit der Aufschrift "Israel Defense Forces"; Täter eventuell israelfeindlich;
  • Zitate: „Ich bin ein ganz großer Fan dieser Sendung und habe sie seit der ersten Sendung gesehen.“
  • Sprecher: Michael Brennicke
  • Musik: "Über uns ist nur der Himmel" (Jürgen Drews) / "Du bist mein Glück" (Matthias Reim)
  • Darsteller: Nina Brandhoff, Michael Fleddermann, René Haßfurther, Patricia Hirschbichler, Michael von Hohenberg (auch Michael Jahreis), Ruth Meyer, Philipp Rafferty, Aylin Diana Sarikaya, Thomas Winter
  • Besonderheiten: Mutter des Opfers, Barbara S., im Studio anwesend; Barbara S. und Hartmut Schremmer (Polizei Köln) treten zudem im Filmfall auf
  • Belohnung: 3.000 €
  • Bewertung: ***
  • Status: ungeklärt

Nachspiel

Auch nach acht langen Jahren gilt das Schicksal von Daniel S. im Januar 2019 immer noch als ungeklärt. Die Polizei Köln ist in all den Jahren keinen entscheidenden Schritt weiter gekommen. Es ist völlig unklar, welches Schicksal den damals 23-Jährigen ergangen ist und warum der junge Mann am 09. Januar 2011 schwer verletzt am Rande des Autobahnkreuzes Bonn-Nord gefunden wurde. Lediglich ein Unfall konnte anhand von rechtsmedizinischen Untersuchungen ausgeschlossen werden - die Kopfverletzungen des 23-Jährigen sind mutmaßlich durch stumpfe Gewalteinwirkung entstanden. Daniel S. ist heute ein Pflegefall und in einem Pflegeheim in Hennef untergebracht. Der 23-Jährige, der damals noch ein Medizinstudium zielstrebig anvisiert hatte, muss heute mit Pflegestufe 5 intensiv betreut werden und kann keinerlei Aussagen über die Tatnacht treffen.

Nach der Ausstrahlung des Falles bei "Aktenzeichen XY" erhielten die Ermittler mehr als 100 Hinweise auf mögliche Tatbeteiligte oder verdächtige Taxifahrer. Einige Anrufer sollen zudem geäußert haben, dass die Tat auch politisch motiviert gewesen sein könnte, da der damals 23-Jährige eine Kappe mit der Aufschrift "Israel Defence Force" getragen hatte. Antisemitische Strömungen und Gruppierungen sind auch heute noch in Deutschland existent. Dennoch kommen viele Varianten in Betracht, die zu den schweren Verletzungen des 23-Jährigen geführt haben könnten: Hatte der Spiegel eines Sprinters die schlimmen Kopfverletzungen verursacht? War es ein versuchtes Tötungsdelikt? War es doch ein Unfall mit Fahrerflucht? All diese Fragen konnten seither nicht geklärt werden, da es zum einen keine Zeugen der Tat gibt und zum anderen Daniel S. keinerlei Aussagen über das Geschehene machen kann. Fest steht nur, dass Daniel S. die Kölner Diskothek "Klappsmühle" um 02:36 Uhr verlassen hatte und schließlich um 03:06 Uhr am Autobahnkreuz Bonn-Nord schwer verletzt aufgefunden wurde.

Die Ermittlungen wurden mittlerweile von der Staatsanwaltschaft Bonn eingestellt, der Fall gilt als "ausermittelt". Die Mutter des 23-jährigen Krankenpflegers, Barbara S., geht von einem "brutalen Überfall" aus, dem ihr Sohn zum Opfer wurde. Da der 23-Jährige wohl wenig Bargeld bei sich hatte, sei er vermutlich von den Tätern brutal niedergeschlagen worden. Im Januar 2019 startete Barbara S. einen erneuten Zeugenaufruf, der jedoch ergebnislos verlaufen ist. Am 06. November 2019 wurde der Fall zudem im ZDF-Format "Hallo Deutschland" thematisiert. Die Ermittler erhofften sich dadurch neue Hinweise. Auch die Eltern von Daniel S. möchten nach so langer Zeit endlich Gewissheit über das Schicksal ihres Sohnes, daher erhöhten sie die Belohnung für sachdienliche Hinweise auf 10.000 €. Letztendlich erbrachte die Ausstrahlung des Falles keine neuen Erkenntnisse.

In der Sendung vom 18.03.2020 wird Daniels Schicksal schließlich ein zweites Mal in "Aktenzeichen XY" behandelt, da noch immer unklar ist, wie sich die Verletzungen des damals 23-Jährigen zugetragen haben und was Daniel widerfahren ist. Die Polizei Köln ist indes weiterhin überzeugt, dass es sich um ein Gewaltverbrechen handelt und versucht den mittlerweile neun Jahre alten Fall über "XY" wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zurückzuführen. Die wenigen Hinweise, die die Polizei Köln nach der Ausstrahlung des Falles bei "XY" erreichen, stellen sich jedoch als nicht zielführend heraus. Die Ermittler tappen weiter im Dunkeln.

Da die Unglücksursache nie ermittelt werden konnte, können die Eltern von Daniel S. keinen Gebrauch vom Opferentschädigungsgesetz machen. Den Angaben von Barbara S. zufolge habe das Sozialgericht in Köln ihre Klage mit der Begründung abgewiesen, dass es nicht nachweisbar sei, ob Daniel S. Opfer eines Verkehrsunfalls oder einer Straftat geworden ist. Daher ist die Familie des damals 23-Jährigen auch finanziell auf sich allein gestellt. Zumindest so lange, bis sich das Rätsel um den Fall Daniel S. löst.